HiN - Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (ISSN: 1617-5239)

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HiN XV, 28 (2014)

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Peter Honigmann

Alexander von Humboldts Journale seiner russisch-sibirischen Reise 1829
 

Zuerst erschienen in: Petermanns Geographische Mitteilungen 2/1983, S. 103-108.
 

 

Einführung [Eberhard Knobloch]

Seit der Veröffentlichung von Peter Honigmanns wichtigem Aufsatz über Alexander von Humboldts Journale seiner russisch-sibirischen Reise 1829 sind 31 Jahre vergangen. Während sich die von ihm in der Einführung erwähnten amerikanischen Tagebücher seit Ende 2013 tatsächlich in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz als deren Eigentum befinden, werden die Tagebücher der russisch-sibirischen Reise als Eigentum der Familie von Heinz inzwischen wieder seit fast 10 Jahren im Archiv Schloss Tegel aufbewahrt.

Honigmann unterscheidet und beschreibt in seinem Beitrag zwei Konvolute dieser zweiten transkontinentalen Reise Humboldts:

1. Die 143 Blatt Fragmente des Sibirischen Reise-Journals 1829 im Oktavformat mit den von Humboldt während der Reise niedergeschriebenen Notizen;

2.die 123 Blatt Observations astronomiques faites dans le voyage de Sibérie im Quartformat mit den im Wesentlichen nach der Reise angefertigten Ausarbeitungen astronomischer und magnetischer Messdaten, die während der Reise gewonnen wurden.

Heute wird ein drittes Konvolut Observations magnétiques mit 134 Blatt im Quartformat dazu gezählt. Es enthält magnetische Beobachtungsdaten aus neun Städten Europas, insbesondere Russlands, aus den Jahren 1806 bis 1836 durch zahlreiche Wissenschaftler und acht Briefe, von denen diejenigen von Encke, Gauss, Schumacher und Simonov veröffentlicht wurden. Das dritte Konvolut ist also mit den beiden anderen thematisch durch den Erdmagnetismus verbunden.

Die redaktionelle Bearbeitung des Aufsatzes von Peter Honigmann besorgte Ingo Schwarz.

       Eberhard Knobloch      
            Berlin, März 2014

 

1. Einführung

Im Bericht der „Severnaja Pčela“ über Humboldts Besuch in dem nahe Orenburg gelegenen Salzbergwerk von lIezkaja Saschtschita (heute Sol-Ilezk) am 22.9.1829 heißt es: Humboldt

wollte gerne wissen, was die Regierung für den Abbau des Ilek-Salzes ausgibt und wieviel die Lieferung in Petersburg kosten wird. All das trug er sorgfältig in ein Taschenbuch ein, im Beisein aller, die ihn begleiteten […].[1]

Die hier in Rede stehende Reise durch das europäische und asiatische Russland ist eine der zwei großen Expeditionen, die Alexander von Humboldt (1769 bis 1859) in seinem Leben unternommen hat. Die amerikanische Reise von 1799 bis 1804 hatte ihm Weltruhm gebracht und ist von der Humboldt-Forschung ausführlich behandelt worden. Wohlbekannt und auch stets erwähnt, jedoch weniger gründlich untersucht ist die russisch-sibirische Reise. Als bereits Sechzigjähriger fuhr Humboldt in Begleitung zweier Berliner Professoren, des Mineralogen Gustav Rose (1798-1873) und des Biologen Christian Gottfried Ehrenberg (1795-1876), von April bis Dezember 1829 über Petersburg und Moskau zum Ural und Altai. Er nahm den Rückweg durch die südrussischen Steppen, berührte Astrachan und befuhr einige Tage mit einem Schiff das Kaspische Meer. Die während der beiden Reisen geführten Tagebücher hat Humboldt als Grundlage seiner Auswertung sorgfältig aufbewahrt; sie befinden sich heute in der Handschriftenabteilung der Deutschen Staatsbibliothek Berlin, DDR [Heute befinden sie sich wieder im Besitz der Familie von Heinz in Schloss Tegel. Anm. E. Knobloch]. Selbst für die amerikanische Reise enthalten sie noch unbekannte Materialien, obwohl Humboldt gemeinsam mit anderen Forschern in mehr als einem Vierteljahrhundert ein 34 Bände umfassendes Reisewerk veröffentlicht hat. Da Humboldt der Auswertung der russisch-sibirischen Reise nicht zuletzt wegen seines „Kosmos“-Projekts nur verhältnismäßig wenig Zeit widmen konnte und ihre Ergebnisse nur teilweise in Zeitschriftenaufsätzen und Akademievorträgen bekannt gemacht bzw. in andere größere Werke eingearbeitet hat, kommt den Journalen dieser Reise noch eine besondere Bedeutung zu. Sie sind eine unentbehrliche Quelle für die Erarbeitung eines genauen Bildes der wissenschaftlichen Arbeiten und gesellschaftlichen Begegnungen auf dieser Reise. Humboldt gehörte 1829 zu den berühmtesten Naturforschern und Persönlichkeiten seiner Epoche, und in allen Orten, die er passierte, gab es Begegnungen mit den bedeutendsten Männern. Seine Reise war wie ein Querschnitt durch das gesellschaftliche Leben des damaligen Russlands. Von Puškin bis Lobačevskij, vom Zaren Nikolaj I. bis zu verbannten Dekabristen, mit allen ist Humboldt zusammengetroffen, und allen hatte er etwas zu sagen. Wenn daher im folgenden eine kurze Beschreibung des Inhalts und der Benutzung von Humboldts Journalen seiner russisch-sibirischen Reise gegeben wird, dann kann wohl Interesse nicht nur bei Humboldt-Forschern, sondern auch bei Historikern und Geographen, die sich mit anderen wissenschafts- oder kulturgeschichtlichen Themen befassen, vorausgesetzt werden.

2. „Fragmente des Sibirischen Reise-Journals 1829““

Die eingangs verwendete Bezeichnung „Tagebücher“ für die Journale der russisch-sibirischen Reise ist vielleicht etwas irreführend. Es handelt sich um einen Oktavband mit dem von Humboldt stammenden Titel: „Fragmente des Sibirischen Reise-Journals 1829“ und um einen Band in Quartformat, der die Aufschrift trägt: „Obs[ervations] astronomiques faites dans le Voyage de Siberie“. Nur die „Fragmente“ enthalten während der Reise niedergeschriebene Notizen, die „Observations astronomiques“ stellen hingegen später angefertigte Ausarbeitungen astronomischer und magnetischer Messungen dar. Und auch Humboldts Reisenotizen haben eher den Charakter eines Beobachtungsjournals als den eines Tagebuchs; Messprotokolle und geologische Notizen nehmen einen weit größeren Raum ein, als Erlebnisberichte. Insbesondere die protokollartigen Aufzeichnungen der Messungen dienten Humboldt später als Grundlage für seine Berechnungen und Publikationen. Es sind vor allem folgende physikalischen Größen, die Humboldt gemessen hat: Temperatur von Luft und Wasser, Erdmagnetismus (Inklination, Deklination und Intensität), geographische Position (durch astronomische und Chronometerbeobachtung) und Höhe (barometrisch und trigonometrisch) (s. auch Honigmann 1982). Das, was |104| Humboldt am Wege oder bei der Besichtigung von Bergwerken, Goldwäschereien und Steinbrüchen an geologischen Beobachtungen machte, hielt er an zahlreichen Stellen mit wenigen Stichworten fest.

Vom 7. bis 9. Oktober 1829 machte Humboldt einen Abstecher von der Wolga zum Eltonsee. Auf dem abgebildeten Blatt aus seinem Reisejournal (Bl. 103) skizzierte er den Weg dorthin und hielt die Lagerung der Salzschichten fest.
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Seltener und auch unbedeutender sind Eintragungen ökonomischer Art, so über die Silber- und Goldgewinnung im Ural und Altai (F, Bl. 85)[2], über den Fischfang im Wolgadelta (F, Bl. 97), über die Salzproduktion in den südrussischen Steppen (F, Bl. 90, 103; vgl. Abb.) oder über den Weinbau in Astrachan (F, Bl. 114). Von Humboldts Bemühen, Materialien über die Geographie Asiens zu sammeln, zeugen Auszüge aus Itinerarien von Orientreisenden, die er in Orenburg erhielt (F, Bl. 93, 94), statistische Angaben über das Nomadenvolk der Kirgisen (F, Bl. 90) oder auch Notizen zur Etymologie der Namen des Uralgebirges (F, Bl. 82, 86) und des Aralsees (F, Bl. 87). HumboIdts Interesse an den sozialen Verhältnissen kommt in kurzen Bemerkungen über Einkommen und Wohnverhältnisse der Arbeiter (F, Bl. 84, 95, 103) oder über die Preise der Lebensmittel (F, Bl. 29, 79, 85) zum Ausdruck. Seine Bereitschaft zu eigener Hilfe lassen Angaben über Verbannte erkennen, für deren Begnadigung er sich beim Zaren verwenden wollte (und auch verwendet hat) (F, Bl. 75, 145). Stichwortartige Schilderungen von Erlebnissen, so etwa des Besuchs beim Kalmykenfürsten Sered Dschab (F, Bl. 105), oder der Schifffahrt auf dem Kaspischen Meer (F, Bl. 98) kommen der gewöhnlichen Vorstellung von einem Reisetagebuch noch am nächsten, bleiben aber die Ausnahme. Humboldt nahm seine Eintragungen sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache vor.

Von größtem Wert für die biographische Forschung sind die in Humboldts Journalen auftauchenden Personennamen, insbesondere die Listen von Personennamen (F, Bl. 8, 124, 127), da sie Hinweise auf möglicherweise in Russland stattgefundene Begegnungen enthalten. Humboldt nennt in den Journalen etwa doppelt so viele Namen wie Rose in den beiden Bänden seines später veröffentlichten     Reiseberichts (Rose 1837/42), wobei hier nur Personen gezählt wurden, mit denen, soweit es aus dem Zusammenhang zu entnehmen ist, irgendeine Art von Begegnung während der Reise stattgefunden hat. Unter den ungefähr 150 von Rose übergangenen Personen, über deren Begegnung mit Humboldt sich in der übrigen Literatur entweder gar keine oder nur sehr verstreute Hinweise finden, sind auch so wichtige Persönlichkeiten anzutreffen, wie die Mathematiker Gabriel Lamé (1793-1870) und Benoît Pierre Émile Clapeyron (1799-1864), der Physiker Heinrich Friedrich Emil Lenz (1804-1865), der russische Unterrichtsminister Fürst KarI Andreevič Lieven (1767-1845), der Weltumsegler Admiral Adam Johann von Krusenstern (1770-1846), der Historiker und Präsident der Petersburger Akademie der Künste Aleksej Nikolaevič Olenin (1763-1843), |105| der Gründer der Charkower Universität Vasilij Nazarovič Karazin (1773-1842), die Schriftstellerin Karolina Karlovna Pavlova, geb. Janiš (1807-1893), oder auch die nach Sibirien verbannten und durch Humboldts Fürsprache begnadigten Polen Wiktor Iwaszkiewicz und Alojzy Pieslak (1806-1881).

Humboldts Personenlisten sind weder vollständig noch für sich allein von besonderer Aussagekraft. Wahrscheinlich wurden sie aus dem Gedächtnis, aber noch während der Reise geschrieben. Unter einem bestimmten Ort ist lediglich eine Anzahl Namen notiert, denen höchstens noch der Titel oder eine kurze Mitteilung über Familienverhältnisse hinzugefügt wurden (etwa: Schwager von …; verheiratet mit der Tochter von …). Aber ob Humboldt mit diesen Personen wirklich gesprochen hat oder ob er nur auf sie hingewiesen wurde und den Namen festhalten wollte, lässt sich in den meisten Fällen nicht ohne Hinzuziehung anderer Aussagen entscheiden. Es kommt z. B. vor, dass Humboldt Personen unter Orten aufführt, in denen er sie unmöglich getroffen haben kann. So nennt er den „Général Lieut. Kutenikof“ unter „Novo Tschercass“ (F, Bl. 124), einem Ort an der Donmündung, den Humboldt auf seiner Reise nie berührt hat. Unter Orenburg führt Humboldt den General Essen auf (F, Bl. 127), dessen Amtssitz zwar Orenburg war, dem Humboldt auch vor seiner Ankunft einen Brief dorthin geschrieben hatte, den er aber nicht in Orenburg, sondern kurz vor Orsk (am 18.9.1829) getroffen hat, weil Essen plötzlich zu einer Inspektionsfahrt der Kosakenlinie aufgebrochen war.

Weitere Beispiele sollen zeigen, wie die Personenlisten in Verbindung mit anderen Quellen aussagekräftige Ergänzungen bzw. Bestätigungen liefern können. Der kurz nach Humboldt in Orenburg eingetroffene norwegische Reisende Christopher Hansteen (1784-1873) teilt in seinen Reiseerinnerungen mit, dass der bereits erwähnte Brief von Humboldt an Essen von diesem nicht entziffert werden konnte und erst ein gewisser Agapief dazu in der Lage war (Hansteen 1854, S. 151). Die Erwähnung des Namens Agapief in Humboldts Personenliste (F, Bl. 127) lässt nun zumindest den Schluss zu, dass Humboldt von dem Problem der Entzifferung seines Briefes und von dem Mann, dem sie schließlich gelungen war, erfahren hat, wenn ihm dieser nicht sogar vorgestellt worden ist.

In einem anderen Fall schreibt Rose (Bd. 1, S. 349) über den Aufenthalt in Kuschwinsk im Ural (am 1.7.1829), dass der Berg „Blagodat in Begleitung der Beamten des Ortes bestiegen“ wurde, ohne im einzelnen Namen zu nennen. Diese Lücke füllt sich dadurch, dass Humboldt in seiner Personenliste (F, BI. 127) unter Kuschwa die Beamten „Oberberghauptmann Iwanof, Oberhüttenverw. Wolkow“ notiert hat.

Aber auch dort, wo Rose und Humboldt dieselbe Person erwähnen, stellt das Tagebuch oft eine nützliche Ergänzung dar, auch wenn es nicht mehr wiedergibt als den bloßen Namen, da die Schreibung der Namen bei Humboldt und bei Rose oft stark voneinander abweicht. So schreibt Rose z. B.: „Anossoff, Achte“, während dieselben Namen bei Humboldt lauten: „Onossof, Aghte“. Es scheint, als ob Rose die Namen mehr nach dem Gehör aufgeschrieben hat, wodurch die Identifizierung der Personen mit Hilfe biographischer Nachschlagewerke erschwert wird.

Die Eintragungen in den „Fragmenten“ wurden von Humboldt teilweise schon während der Reise durch Literaturhinweise oder Auszüge aus Briefen ergänzt. Solche Nachträge setzen sich in der Zeit der Auswertung fort und hören erst 1843 mit dem Erscheinen seiner „Asie centrale“ (Humboldt 1843) auf.

Auch ein anderer, mehr technischer Umstand mag für die Arbeit mit den „Fragmenten“ erwähnenswert sein. Humboldt schrieb seine Notizen während der Reise nacheinander in zwei Hefte, die er erst später zu dem mit „Fragmente …“ betitelten Band zusam­menbinden ließ. Jedes dieser Hefte trägt eine auf Humboldt zurückgehende unabhängige Seitenzählung mit schwarzer Tinte. Nach dem Zusammenbinden ist dann mit Bleistift eine durchgehende Blattzählung vorgenommen worden, auf die in den Zitaten der vorliegenden Arbeit auch zurückgegriffen wurde, die jedoch in einem nur schwer zu überblickenden Verhältnis zu der in Humboldts Verweisungen und Inhaltsverzeichnissen (F, Bl. 66, 68) benutzten Seitenzählung steht. Es gibt Sprünge, Auslassungen, Mehrdeutigkeiten und zum Teil auch Rückläufigkeiten, die durch nachträglich eingeklebte bzw. herausgetrennte Blätter und durch eine von beiden Enden begonnene und der Seitenzählung zum Teil entgegenlaufende Beschriftung des zweiten Heftes verursacht wurden.

3. „Observations astronomiques““

Im Gegensatz zu den „Fragmenten“, die zum größten Teil während der Reise niedergeschrieben wurden, sind die „Observations astronomiques“ bereits ein Dokument der Auswertung. Aus den in den „Fragmenten“ protokollartig festgehaltenen Messdaten wurden die astronomischen und Chronometerbeobachtungen zur Bestimmung der geographischen Länge und Breite sowie die Messungen der magnetischen Inklination für eine weitere Bearbeitung herausgezogen. Die Vielzahl anderer Messungen blieb durch Humboldt zunächst unberücksichtigt und fand erst später (Höhen, Temperaturen, magnetische Deklination), zum Teil durch das Interesse und die Mitwirkung anderer Forscher (Wilhelm Mahlmann), oder auch gar nicht (magnetische Intensität) Eingang in die Diskussionen der wissenschaftlichen Öffentlichkeit.

Die „Observations astronomiques“ umfassen drei Bearbeitungsstufen: die von Humboldt angefertigten Auszüge aus den „Fragmenten“ (OA, Bl. 7-28, 31-39), Jabbo Oltmanns‘ Berechnungen derselben (OA, Bl. 42-90) und Ergebnisse einer zweiten Überarbeitung durch Encke (OA, Bl. 3-5, 91-94, 124-125), wobei nur die „astronomica“ Gegenstand der weiteren Bearbeitung geworden sind. Hinzu kommen noch Literaturauszüge, Briefe (z. B. Friedrich Wilhelm Bessel an Humboldt, Königsberg, 29.4. 1829; OA, Bl. 118c) und tabellarische Übersichten.

Die Auszüge hat Humboldt im September 1830 vorgenommen (s. OA, Bl. 39), um sie sofort Oltmanns zu bringen. Er schrieb ihm unter dem 25. September 1830:

[…] und nun die Bitte, daß ich heute […] zu Ihnen kommen kann, um Ihnen meine astronomica und magnetica […] zu übergeben. Ich gehe wahrscheinlich Montag auf 2 – 3 Monathe nach Paris und habe die lezten Nächte zugebracht, um für Sie die beifolgenden Abschriften zu machen […][3].

Oltmanns hat sogleich mit der Berechnung begonnen, jedoch erst im Sommer 1833 eine Reinschrift für Humboldt fertiggestellt (s. OA, Bl. 42). Humboldt äußert sich über diese Arbeit in dem im November 1833 abgefassten Vorwort zu seiner fünfbändigen Entdeckungsgeschichte Amerikas:

Peu de temps avant sa mort [am 27. Nov. 1833], M. Oltmanns avait terminé la discussion de toutes mes observations astronomiques faites en Sibérie, dont je n’ avais pu calculer qu’une petite partie pendant le cours d’un voyage rapide et quelquefois pénible (Humboldt 1836, S. XXVI).

Und auch später, in Asie centrale, erwähnt er Oltmanns’ Berechnungen im Zusammenhang mit seinen eigenen Ausarbeitungen: D’abord après mon retour j’ai mis au net mon journal astronomique avec les calculs que j’avais faits pendant le voyage. Mon collaborateur M. Oltmanns a calculé |106| de nouveau les observations et les a discutées (1831-1833) dans un mémoire de 62 feuilles que je dépose à l’Observatoire royale de Berlin“ (Humboldt 1843, Bd. 3, S.483). Indessen scheint Humboldt mit den von Oltmanns gelieferten Berechnungen nicht restlos zufrieden gewesen zu sein, denn unmittelbar nachdem er sie erhalten hatte, gab er sie, und zwar noch vor Oltmanns‘ Tod, an Encke weiter. In einem begleitenden Schreiben vom 13. September 1833 deutet Humboldt einige Gründe seiner Unzufriedenheit an:

Ich habe heute Abend erst von dem immer gereizten Oltmanns die Abschrift meiner berechneten Beobacht[ungen] im Nördl[ichen] Asien erlangen können, und da man sich vor den Meistern am wenigsten schämt, so theile ich Ihnen das MSS sammt einem launigen Briefe mit. […] Die Sache sieht hie und da ungünstiger für mich aus, weil der gute Mann alles aequo! jure berechnet und aufführt auch wenn ich klar ins MSS sezte ob[servation] mauvaise incertaine, weil ich den Horizont derangirt fand. Auch hat er Monddist[anzen] berechnet, gegen die ich gewarnt.[4]

Es ist nicht ganz klar, wann Encke die gründliche Korrektur der Berechnungen vorgenommen hat, es muss jedoch nach Januar 1837 gewesen sein, denn damals hat Humboldt das Oltmanns‘sche Manuskript nochmals bearbeitet (s. OA, Bl. 42) und auch die Resultate in einer Tabelle zusammengefast, in die Enckes abweichende Ergebnisse offensichtlich erst nachträglich eingetragen wurden (s. OA, Bl. 117). Auf jeden Fall dienten Humboldt die von Encke berechneten Resultate 1843 als Grundlage für die Mitteilung der Ergebnisse in „Asie centrale“ (s. Humboldt 1843, Bd.3, S.483). Ein Teil der von Encke

4. Benutzung der Journalee

Für Humboldt waren die Reisejournale in erster Linie eine Grundlage zur Publikation seiner Messergebnisse. Nur gelegentlich gibt es auch Hinweise für einen Rückgriff auf die geologischen Notizen. So formuliert er etwa in „Asie centrale“ einen längeren Abschnitt über den Granit im Altai in losem Anschluss an Journalaufzeichnungen und verwendet Skizzen, die er an Ort und Stelle in sein Journal eingetragen hat (vgl. Humboldt 1843, Bd. 1. S.297-308 mit F, Bl. 55-57).[5]

Die Ergebnisse der Humboldt‘schen Messungen sind als solche heute im wesentlichen überholt, aber ihre protokollartige Aufzeichnung in den Journalen stellt eine wertvolle Quelle zur chronologischen Rekonstruktion der Reise dar. Oft lassen sich der Ort und die Zeit seines Aufenthalts bis auf das Haus und die Stunde genau angeben. Auch für eine Übersicht der von Humboldt im Verlauf seiner Reise ausgeführten wissenschaftlichen Beobachtungen ist in Anbetracht der teilweise ausgebliebenen Publikation ein Rückgriff auf die Journale unvermeidbar.

Bevor im folgenden auf die zu Humboldts Lebzeiten aus den Reisejournalen publizierten Messergebnisse näher eingegangen wird, soll nicht unerwähnt bleiben, dass es auch Veröffentlichungen von Messungen gibt, die Humboldt mit seinen Begleitern auf der Reise durchgeführt hat und über die sich in den Reisejournalen keine Eintragungen finden. Es handelt sich dabei offensichtlich um Messungen, die nur durch Rose oder Ehrenberg festgehalten wurden. Das ist z.B. bei den hygrometrischen Messungen der Fall, deren Ergebnisse auf Humboldts Bitte von Ernst Ferdinand August berechnet und veröffentlicht wurden (August 1830, S. 25-30). Humboldt fügt bei seinem Bericht über diese Arbeiten in „Asie centrale“ (Humboldt 1843, Bd. 3, S.85-89, 102) die Bemerkung hinzu: „Les observations psychrométriques [. . .] ont toutes été faites par mon ami et compagnon de voyage, M. Gustave Rose“ (S. 86). Aus Humboldts Journalen wurden die Messungen der magnetischen Inklination und Deklination, der geographischen Position, der Höhe über dem Meeresspiegel und der Bodentemperatur veröffentlicht.

4.1. Magnetische Messungen

Die mit der Bussole von Gambey an 27 Orten gemessenen Werte der geomagnetischen Inklination machte Humboldt noch während der Reise, am 7. November 1829, auf dem Empfang der Moskauer Naturforschergesellschaft bekannt. Eine entsprechende Tabelle, versehen mit einigen einleitenden Bemerkungen und kurzen Anmerkungen, ist in den Sitzungsakten veröffentlicht worden (Humboldt 1829) und später noch mehrmals in Aufsätzen oder Buchpublikationen Humboldts zum Abdruck gekommen (Humboldt 1830a; 1830b; 1830c; 1825, S. 627; 1831, S. 565; 1843, Bd. 3, S. 440; Mahlmann 1844, Bd. 2, S. 266).

Die vier Werte magnetischer Deklination aus der Umgebung von Astrachan hat Humboldt nur einmal beiläufig in „Asie centrale“ (Humboldt 1843, Bd. 3, S. 460) mitgeteilt und die Messungen später noch einmal im „Kosmos“ (Humboldt 1858, S. 139) erwähnt. Zwei dieser Deklinationsbeobachtungen (am Eltonsee und in Astrachan) hatte er jedoch schon im Februar 1830 in einem Brief an I. M. Simonov in Kasan erwähnt (Perepiska 1962, S. 98), von wo sie in eine gerade erscheinende Arbeit Simonovs als Fußnote übergingen (Simonov 1830, S. 162).

Gänzlich unveröffentlicht blieben geomagnetische Intensitätsmessungen von zwölf Orten, was bemerkenswert ist, da Humboldt sowohl in der Vorbereitung (Humboldt an Schumacher, 13.3.1829, in Biermann 1979, S. 39) als auch in der Auswertung seiner Reise (Humboldt 1830c, S. 232) derartige Messungen mit besonderer Betonung genannt hat. Als Grund für die ausgebliebene Publikation der Resultate führt Humboldt in „Asie centrale“ (Humboldt 1843, Bd. 3, S. 462) die noch nicht erfolgte Reduktion auf gleiche Temperatur an. Hinter dieser Formulierung verbergen sich Schwierigkeiten, die sich aus Veränderungen der Messtechnik und gewachsenen Anforderungen an die Präzision während der Zeit der Auswertung ergaben.

4.2. Geographische Ortsbestimmungen

Humboldt hatte zunächst vor, seine astronomischen Ortsbestimmungen als selbständigen Beitrag zur Geographie Sibiriens zu publizieren. Davon zeugen nicht nur die erhalten gebliebenen gründlichen Ausarbeitungen und Berechnungen der astronomischen und Chronometermessungen, die er gemeinsam mit Oltmanns und Encke für etwa 30 Orte vorgenommen hat, sondern es gibt auch direkte Äußerungen von ihm. So schrieb er 1833 in dem bereits oben zitierten Brief bei der Übergabe der Unterlagen an Encke: „Ich denke, ich kann vieles davon drucken lassen, da unsere Karten nicht eine Bogenminute angeben.“ Wiederholt schien Humboldt jedoch von Zweifeln an der Genauigkeit seiner |107| Messungen gequält. Nach der Veröffentlichung von Georg Adolf Ermans Resultaten (Erman 1835), die mit seinen für die gemeinsam besuchten Orte recht gut übereinstimmten, fasste Humboldt wieder ein größeres Zutrauen zu seinen Messungen und schrieb 1836 an Bessel,  dass er daran „denke, sie doch im Auszug herauszugeben, als Resultate nämlich für die vielen Orte, die frühere Reisende nicht berührten.“[6] 1837 kehrte dann der russische Astronom Vasilij Fëdorovič Fëdorov (1802-1855) von einer fünfjährigen Reise durch Sibirien, die hauptsächlich astronomischen Ortsbestimmungen gewidmet war, zurück. Auf Grund seiner Erfahrungen konnte Humboldt die Bedeutung von Fëdorovs Arbeit sofort richtig einschätzen und teilte seine eigenen Messungen nur noch an zweitrangiger Stelle mit. An die Royal Geographical Society of London schrieb er 1838:

Should I still publish the detail of my astronomical observations in Siberia, it will only be in order to fix more accurately the points where I have made observations on terrestrial magnetism (Humboldt 1838, S. 136).

Und nur in dieser Form, als Ergänzung zu den Inklinationsbeobachtungen, hat er dann 1843 seine astronomischen Ortsbestimmungen in „Asie centrale“ veröffentlicht (Humboldt 1843, Bd. 3, S.440, 479 ff.; Mahlmann 1844, Bd. 2, S. 303 ff.). Bei den vorhergehenden Mitteilungen seiner Inklinationswerte hatte Humboldt entweder ganz auf die Angabe geographischer Koordinaten verzichtet (Humboldt 1829), oder er hatte dieselben hauptsächlich aus den Ortstabellen des damaligen Chefs der topographischen Abteilung des russischen Generalstabs, General Friedrich Theodor Schubert (Fëdor Fëdorovič Šubert), entlehnt (s. Humboldt 1830c, S.234), so in den drei Zeitschriftenveröffentlichungen von 1830 (Humboldt 1830a-c), oder er hatte ein vorläufiges Ergebnis der Berechnungen von Oltmanns zugrunde gelegt, wie in den „Fragmens de géologie et de climatologie asiatique“ (Humboldt 1831, S. 573 f.). Eine größere Abweichung trat nur bei dem Ort Barnaul auf, dessen Länge Humboldt in Übereinstimmung mit Hansteen in Schuberts Tabelle um mehr als einen halben Grad zu weit westlich angegeben fand, was er auch schon in den früheren Veröffentlichungen berücksichtigt hatte.

Die geographischen Ortsbestimmungen wurden dann nochmals als eine der Grundlagen für die von Humboldt für „Asie centrale“ gezeichnete Karte der Bergketten und Vulkane Zentralasiens verwendet (s. OA, Bl. 122 f.).

4.3. Höhen über dem Meeresspiegel

Die numerischen Ergebnisse seiner barometrischen Höhenmessungen hat Humboldt großenteils im Text von „Asie centrale“ bzw. in der beigefügten Karte mitgeteilt, ohne sie in einer gesonderten Tabelle zusammenzufassen. Humboldts Werte waren nur auf der Durchreise gewonnen und konnten deshalb lediglich zu einer groben Orientierung dienen. Verbunden mit den daran geknüpften Fragestellungen, wirkten diese Erkundungsmessungen oft stimulierend für gründlichere Untersuchungen, in deren Folge Humboldts Vermutungen dann, wie zwei Beispiele zeigen, erhärtet oder auch korrigiert wurden:

Als Friedrich Parrot 1834 die Resultate seiner zweiten Messung der Höhe des Kaspischen Meeres veröffentlichte, entstanden bei Humboldt Zweifel, und er schickte Parrot am 28.5.1834 eine Abschrift seiner eigenen barometrischen Messungen vom Oktober 1829, um ihn zu einer genaueren Erörterung des von ihm publizierten Resultats zu veranlassen,[7] was sich dann auch in einer ausdrücklich auf Humboldts Reaktion Bezug nehmenden Ergänzung niederschlug (Parrot 1834, S.191-198).

In den zwischen Petersburg und Moskau gelegenen Waldaihöhen hatte Humboldt die Popowa Gora für den höchsten Punkt gehalten, und die von ihm ermittelte Höhe wurde in der Folge kritiklos als Wert für den höchsten Punkt in dieser sonst relativ flachen Landschaft übernommen. Erst 1890 ergab eine Untersuchung des russischen Geographen und Humboldt-Forschers Dmitrij Nikolaevič Anučin (1843-1923), dass es in den Waldaihöhen noch andere, höhere Erhebungen gibt (Anučin 1915, S. LIII).

Einige abseits vom Wege gelegene Erhebungen, die Humboldt nicht begehen konnte, hat er trigonometrisch mit Hilfe eines Theodoliten (Katerscher Kreis) vermessen. In „Asie centrale“ teilt er die derartig bestimmte Höhe zweier Berge mit, einmal des im Ural von Bogoslowsk (heute Karpinsk) aus gemessenen Konshakowski Kamen (F, Bl. 54; Humboldt 1843, Bd. 1, S. 548) und dann des von Ust-Kamenogorsk aus gemessenen Klosterberges in der Kirgisensteppe (Humboldt 1843, Bd. 1, S. 302), beide Male, um von anderen Forschern gemachte Angaben zu ergänzen bzw. durch den auffallenden Unterschied zu genaueren Nachprüfungen anzuregen.

4.4. Bodentemperaturen

Die von Humboldt und Rose zur Beurteilung der Bodentemperaturen gemessenen Quell-, Brunnen-, Gruben- und Flusstemperaturen sowie Untersuchungen von unterirdischem Eis blieben zunächst unveröffentlicht. Vereinzelte Werte vom Irtysch ließ Rose dann 1837 in den ersten Band seines Reiseberichts einfließen (S. 496), und Humboldt kündigte in dem 1842 niedergeschriebenen Text des dritten Bandes von „Asie centrale“ die vollständige Veröffentlichung der Messergebnisse in dem damals gerade im Erscheinen begriffenen zweiten Band von Roses Reisebericht an (s. Humboldt 1843, Bd. 3, S. 85). Die Mitteilung blieb jedoch aus, und erst 1844 hat Mahlmann bei der Herausgabe der deutschen Übersetzung von „Asie centrale“ die Zusammenstellung der entsprechenden Temperaturbeobachtungen nach Humboldts „handschriftlichem Originaltagebuche“ besorgt (Mahlmann 1844, Bd. 1, S. VI; Bd. 2, S.386-422). Die etwa 80 Messungen wurden durch Mahlmann mit einer längeren Einleitung und gründlichen Anmerkungen versehen, die zum Teil fast wörtliche Zitate aus Humboldts Reisejournal enthalten (vgI. z.B. F, Bl. 25 mit Mahlmann

5. Schlussfolgerungenn

Die geschilderte Benutzung der Reisejournale lässt erkennen, dass bereits zu Humboldts Zeit ihr geowissenschaftlicher Gehalt fast vollständig ausgeschöpft wurde. Obwohl einige geomagnetische Messungen, astronomische Ortsbestimmungen und geologische Notizen bei Publikationen unberücksichtigt geblieben sind, ist nicht zu erwarten, dass sich an dieser Feststellung noch etwas ändern wird. Liest man die Reisejournale aber unter biographischen oder zeitgeschichtlichen Gesichtspunkten, dann erweisen sie sich als eine wichtige und bisher selten verwendete Quelle. Sie liefern ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Rekonstruktion des chronologischen Ablaufs von Humboldts Reise, der stattgefundenen Begegnungen und der durchgeführten wissenschaftlichen Arbeiten. Schließlich vermittelt nicht nur die zergliedernde Analyse der Journale wertvolle Einsichten. In ihrer Gesamtheit liefern sie auch ein Bild von Humboldts Absichten, Einstellungen und Erfahrungen in Bezug auf die zweite und letzte große Reise seines Lebens.

Literaturverzeichniss

Anučin, D. N.: A. f. Gumbol‘dt kak putešestvennik i geograf i v osobennosti kak issledovatel‘ Azii (A. v. Humboldt als Reisender und Geograph und insbesondere als Asienforscher]. In: Hum­boldt, A. v.: Central‘naja Azija [Zentralasien]. Übers. v. P. I. Borodzič, hrsg. v. D. N. Anucin. Bd. 1. Moskva 1915, S. IX-CCXXXIII.

August, E. F.: Über die Fortschritte der Hygrometrie in der neuesten Zeit. Berlin 1830.

Biermann. K.-R. [Hrsg.]: Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Heinrich Christian Schumacher. Berlin 1979 (Beiträge zu Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 6).

Erman, A.: Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane in den Jahren 1829 und 1830. Abt. 2, Bd. 1. Berlin 1835.

Hansteen, C.: Reise-Erinnerungen aus Sibirien. Leipzig 1854.

Honigmann, P.Gerlands Beiträge zur Geophysik, 91, 1982, 3, S. 185-199.

Humboldt, A. v.: Relation historique du voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent: Bd. 3. Paris 1825. [Diese Jahreszahl steht auf dem Titelblatt, der Band wurde aber erst viel später ausgeliefert, so dass noch Zusätze von 1830 aufgenommen werden konnten.]

Humboldt, A. v.: Observations sur l’inclinaison de l’aiguille aimantée, exécutées pendant son voyage aux montagnes de l’Oural et de l’Altai, à la Songarie chinoise et aux bords de la Mer Caspienne en 1829. Bull. Soc. Impér. Naturalistes de Moscou, 1, 1829, 10, S. 356-361.

Humboldt, A. v.: Observations d’inc1inaison de l’aiguille aimantée, faites pendant le cours d’un voyage a l’Oural, à l’Altai, et à la Mer Caspienne. Astronomische Nachrichten, 8, 1831, Nr. 181 v. Juni 1830, Sp. 267-268. [= 1830 a]

Humboldt, A. v.: Beobachtungen der Inclination der Magnetnadel. gemacht auf einer Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Caspischen Meer. Annalen der Physik und Chemie, 18, 1830, 3, S. 355. [= 1830 b]

Humboldt, A.v..: De l’inclinaison de l’aiguille aimantée dans le nord de l’Asie, et des observations correspondantes des variations horaires faites en différentes parties de la terre. Annales de Chimie et de Physique, 44, 1830, S. 231-243. [= 1830 c]

Humboldt, A. v.:Fragmens de géologie et de climatologie asiatiques. Bd. 2. Paris 1831. [Dt. Übers.: J. Loewenberg, Berlinn 1832.]

Humboldt, A. v.: Examen critique de l’histoire de la géographie du nouveau continent et des progrès de l’astronomie nautique aux quinzième et seizième siècles, Bd. 1. Paris 1836.

Humboldt, A. v.: On the difference of level between the Black Sea and the Caspian, The Journal of the Royal Geographical Society of London, 8, 1838, S.135-136,

Humboldt, A. v.: Asie centrale. Recherches sur les chaînes de montagnes et la climatologie comparée. 3 Bde, Paris 1843. [Dt. Übers.: W, Mahlmann, Berlin 1844; russ. Übers, (nur von Bd. 1): P. I. Borodzič, Moskva 1915.]

Humboldt,A. v.: Kosmos. Bd. 4. Stuttgart u. Tübingen 1858,

Mahlmann, W. [Hrsg,]: Humboldt, A. v.: Central-Asien. Untersuchungen über die Gebirgsketten und die vergleichende Klimatologie. Übers. u. durch Zusätze vermehrt v. W. Mahlmann. 2 Bde. Berlin 1844.

Parrot, F.: Reise zum Ararat. Bd. 2, Berlin 1834.

Perepiska Aleksandra Gumbol‘dta s učënymi i gosudarstvennymi dejateljami Rossii [Briefwechsel Alexander von Humboldts mit Gelehrten und Staatsmännern Russlands]. Moskva 1962.

Rose, G.: Mineralogisch-geognostische Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere, 2 Bde. Berlin 1837/42,

Simonov, I. M.

Ergänzungenn

Felber, H.-J. [Hrsg.]: Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel. Berlin 1994 (Beiträge zu Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd. 10).

Honigmann, P.: Entstehung und Schicksal von Humboldts Magnetischem Verein (1829-1834) im Zusammenhang mit seiner Rußlandreise. Annals of Science 41(1984), S. 57-86.

Schwarz, O./Schwarz, I.

Zitierweisee

Honigmann, Peter (2014): Alexander von Humboldts Journale seiner russisch-sibirischen Reise 1829 [mit einer Einführung von Eberhard Knobloch]. In: HiN - Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Potsdam - Berlin) XV, 28, S. 68-77. Online verfügbar unter <http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin28/honigmann.htm>

Permanent URL unter <http://opus.kobv.de/ubp/abfrage_collections.php?coll_id=594&la=de>


 

[1] Severnaja Pčela Nr. 122 vom 22./10. Oktober 1829, S. [2]; Übersetzung: P. H.

[2] Blattangaben, die sich auf die „Fragmente“ beziehen, wird ein F vorangestellt. solchen, die sich auf die .Observations astronomiques. beziehen, ein OA.

[3] J. A. Stargardt Marburg, Kat. Aukt. 617 (1979), bei Nr. 417.

[4] Humboldt an J. F. Encke, Zentrales Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR, Nachlass Encke, Mappe I, Nr. 127. [Heute Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Dieser Brief ist gedruckt in Schwarz/Schwarz 2013, S. 132.]

[5]  Humboldt macht diesen Abschnitt als wörtliches Zitat kenntlich und sagt auch ausdrücklich: „Je copie ici quelques pages de mon Itinéraire asiatique écrit sous l‘impression de l‘aspect des lieux [...]“ (S. 297). In seinem Reisejournal sind jedoch nur einzelne ähnlich lautende Formulierungen zu finden. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass es von Humboldt noch andere während der russisch-sibirischen Reise niedergeschriebene Aufzeichnungen gibt, über deren Verbleib nichts bekannt ist.

[6]  Humboldt an Friedrich Wilhelm Bessel, 6.3.1836, Zentrales Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR, Nachlass Bessel, Nr.25. [Heute Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Dieser Brief ist gedruckt in Felber 1994, S. 102-105.]

[7] Humboldt an F. Parrot, 28.5.1834, Universitätsbibliothek Tartu; russische Übersetzung in: Perepiska Aleksandra Gumbol‘dta s ucënymi i gosudarstvennymi dejateljami Rossii [Briefwechsel Alexander von Humboldts mit Gelehrten und Staatsmännern Russlands]. Moskva 1962, S.119-121.

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Letzte Aktualisierung: 15 August 2014 | Kraft
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